Interdisziplinäres Projekt zwischen den Studiengängen Drehbuch, Sound und Schauspiel

Achtung: Präsenzveranstaltung, Teilnahmebegrenzung

In diesem Kurs entwickeln die Studierenden ein Verständnis für die vielfältigen sprecherischen Gestaltungmöglichkeiten in modernen medialen Formaten.
Die Drehbuchstudierenden haben Kurzhörspiele* für die Schauspielstudierenden geschrieben; diese sollen darin die Vielfalt möglicher sprecherischer Ausdrucksmöglichkeiten zum Einsatz bringen. Ihren Figuren sollen sie glaubwürdig einen akustischen Charakter verleihen.

Lernziel
Entwicklung eines Vokabulars, um in der Zusammenarbeit mit Sprecher*innen im Aufnahmeraum Sprachregie zu führen

Grundfragen
Welche Ziele beabsichtigen wir für die sprecherische Äußerung?
(Wer spricht zu wem, in welcher Situation, warum und mit welchen Mitteln? Was soll erzählt werden? Was will ich bei den Hörer*innen erreichen?)
Wie befähige ich die Sprecher*innen dazu, Atem, Stimme und Artikulation im Sinne der beabsichtigten sprecherisch-gestischen Äußerung einzusetzen?

Dazu zählt:
Wie wird ein gedanklicher Impuls akustisch hörbar?
Wie beeinflusst der Gedanke die emotionale Äußerung auf der stimmlichen Ebene?
Was ist ein gelungener „Einstieg“?
Wie entwickle ich die angemessene Sprechhaltung?
Wie spreche ich gestisch?
Wie gehe ich mit Subtexten um?
Wie erzeuge ich Spannung?
Wie halte ich die Sprechspannung am Mikrofon?
Wie führe ich gedankliche Bögen?
Welche rhythmischen und intonatorischen Mittel setze ich ein?
Wie arbeite ich mit Artikulation?
Welche sprecherischen Mittel funktionieren, welche nicht?
Welches Vokabular hilft mir, um mit den Sprecher*innen erfolgreich im Studio zu kommunizieren?

Prof. Alfred Behrens bringt in diesen Kurs seine jahrzehntelange Erfahrung als Autor und Regisseur preisgekrönter Hörspiele und audiovisueller Projekte ein.
Prof. Anna Barbara Kurek bereichert diesen Kurs durch ihre jahrelange Erfahrung in der sprecherischen Ausbildung von Schauspielstudierenden und durch ihre eigene Erfahrung als Schauspielerin und Sprecherin im Hörspiel und Synchron.

Kursbetreuung SG Sound: Jakob Mäsel

(* Da Corona uns Abstandregelungen diktiert, haben wir uns in diesem Jahr für Monologe entschieden.)

Kurstermine:

16.-18.7.2021, jeweils 9-19 Uhr

Das bewusste Wahrnehmen der Umwelt ist die Vorraussetzung einer eigenen künstlerischen Perspektive. Fotografen, Maler oder Bildhauer schärfen ihren Blick, also ihre visuelle Wahrnehmung, beispielsweise indem sie ihre direkte Umwelt beobachten und finden so den eigenen Standpunkt, den sie in Bildern, Skulpturen oder Fotografien festhalten.
In der audiovisuellen Kunst ist damit jedoch nur die Hälfte der gestalterischen Möglichkeiten abgedeckt. Was hält uns also davon ab, auch unser Gehör ‚zu schärfen‘, um einen eigenen Standpunkt in der Klanglandschaft die uns umgibt zu finden? Welche Worte kommen dabei in den Sinn? Wie würde man Anderen mitteilen, was man im eigenen Kopf hört? „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“, sagt Ludwig Wittgenstein. Die Vorlesung soll diese Welt erweitern und die Ohren öffnen.
Sie ist geteilt in die psychoakustischen und kognitiven Grundlagen der audiovisuellen Wahrnehmung, das Erarbeiten eines präzisen Vokabulars und  anschließende praktische Übung durch gemeinsames Hören. Es wird trainiert, über auditive Wahrnehmung zu sprechen und Ausdrucksformen für die eigene Klangvorstellung, die eigene Perspektive auf die ‚hörbare Welt‘ zu finden.

Bildbezogene Arbeit mit Ton. Allgemeine Informationen für die Studiengänge Tonmeister*in für audiovisuelle Medien BA/MA.