Green Production, nachhaltiges Produzieren, ökologisch und sozial gerechtes Filmschaffen – die Transformation der Medienbranche ist zurzeit in aller Munde. Und dies nicht ohne Grund, ist die Produktion audiovisueller Medien doch ein ressourcenintensives, oft auf Kommerz und Konsum ausgerichtetes Unterfangen, dessen Selbstverständlichkeit angesichts von Klimakrise und Artensterben zurecht infrage gestellt wird.

Im Seminar werden wir uns ausgehend von den aktuellen Transformationsbestrebungen der Filmbranche (etwa die Verankerung verbindlicher ökologischer Standards in der Filmförderung) mit theoretischen, ästhetischen und pragmatischen Fragestellungen befassen: Was sind die ökologischen Hotspots der Film- und Serienproduktion? Wie kann die Herstellung audiovisueller Medien durch die Veränderung von Drehbedingungen, Abläufen am Set und in der Prä- wie Post­produktion ressourcenschonender gestaltet werden? Wie kann die (Medien-)Wis­senschaft diesen Prozess kritisch begleiten? Welche Rolle spielen Inhalte und Disseminationsstrategien, etwa in Ansätzen wie Green Storytelling oder Impact Producing? (Wie) Lassen sich spannende Geschichten erzählen, die aufklären und aktivieren ohne belehrend zu wirken?


Im Seminar beschäftigen wir uns aus dramaturgischer und konzeptueller Perspektive mit verschiedenen Herausforderungen, auf die Drehbuchautor:innen immer wieder treffen. So scheinen bestimmte Filmthemen (etwa politische, gesellschaftlich umstrittene) das Publikum abzuschrecken, sie gelten vielen Redaktionen und Produktionsfirmen als Quotenkiller und Kassengift. Unsympathische, amoralische, ambivalente oder passive Protagonisten sowie komplexe Plots, die von klassischen Erzählmodellen abweichen, werfen ebenfalls erhebliche Probleme beim Schreiben auf. Und schließlich wirken auch die Strukturen des Filmsystems in Deutschland wie ein kaum durchdringlicher Dschungel. Diese Schwierigkeiten lassen sich in einem Seminar natürlich nicht umfassend behandeln. Dessen Ziel wird vielmehr darin bestehen, kurze, möglichst tiefgehende Streifzüge in die genannten Problemfelder zu unternehmen, um ein Gespür für sie zu vermitteln, Ideen und Materialien für den Umgang mit ihnen zu sammeln und dadurch zur weiteren, selbständigen Auseinandersetzung mit ihnen zu befähigen.



Die Leitfrage der Dramaturgie lautet: Wie kann man Geschichten so erzählen, dass sie beim Publikum bestimmte Wirkungen hervorrufen? Anhand von Beispielen behandelt die Vorlesung grundlegende Begriffe, Strukturen und Techniken der Dramaturgie des Films und anderer Medien. Dabei zeigt sie auf, wie dramaturgische Grundelemente - Figur, Handlung, Konflikt, Raum und Zeit – auf das Erleben der Zuschauer*innen und die Lenkung ihrer Gedanken und Gefühle bezogen sind. Darauf aufbauend werden komplexere dramaturgische Konzepte wie Erzählsituation, Perspektive, Thematik und Rhythmus angesprochen. In den Blick rücken sowohl etablierte Konventionen der dramaturgischen Filmgestaltung (z.B. verbreitete Akt- und Sequenzmodelle des Handlungsaufbaus) als auch medien- und genrespezifische Erzählweisen und alternative, innovative Formen der Dramaturgie.