Grundlagen der Medienanalyse

Modul 6 - Analyse digitaler Medien

donnerstags, 9:15-10:45 Uhr, Raum 5101

Innerhalb des Seminars lernen wir die Grundlagen des analytischen und kritischen Umgangs mit Medientexten in Form und Inhalt kennen. Wir lernen die Grundlagen von Narration, Dramaturgie und Rezeptionsästhetik kennen und lernen, Analysen in unterschiedlichen Medienumgebungen vorzunehmen. Weiterhin werden gegenwärtige Medienpraktiken im Kontext der digitalen Medien, des transmedialen Storytellings sowie Genre und Format beleuchtet. Anhand exemplarischer Analysen konkreter Fälle und Phänomene erproben, diskutieren und bewerten wir die Möglichkeiten und Grenzen der vorgestellten Methoden.


Im Rahmen des Seminars setzen wir uns mit relevanten Fragestellungen zur Identitätskonstruktion auf Social Media Plattformen auseinander. Dafür erarbeiten wir aus (sozial-)psychologischer Perspektive die Grundlagen, was unter Identitätskonstruktion überhaupt zu verstehen ist und warum dieser Prozess eine so zentrale Herausforderung für Menschen ist. Die Erkenntnisse wenden wir dann auf den digitalen Kontext an und werfen einen genaueren Blick auf bildbasierte Social Media Plattformen wie TikTok, Instagram und Snapchat und darauf welchen Einfluss die technische Architektur der Plattformen auf die Identitätskonstruktion ihrer Nutzer*innen hat. Ein zentraler Fokus des Seminars ist außerdem die Integration aktueller Diskurse rum um Potenziale und Risiken der Identitätskonstruktion auf Social Media Plattformen.



Schon längst nicht mehr ein Medium der ausschließlich jüngeren Generationen hat sich TikTok mittlerweile in den verschiedensten Ausprägungen als häufig genutzte und beliebte Plattform durchgesetzt. Dabei bietet die App eine Fülle an verschiedenen Formaten und kreativen Ausdrucksformen, die nicht nur die Ebene der Rezeption, sondern auch gezielt die der Partizipation ansprechen. Nutzer*innen werden durch die Struktur der Plattform dazu aufgefordert, aktiv in einen Austausch mit anderen zu gehen, Trends und Meme-Erzählungen werden dynamisch weiterentwickelt und schaffen Zugehörigkeit. Gemeinsam schauen wir uns daher die Rezeptions- und Partizipationsstrukturen von User-generated Shorts an und untersuchen diese unter anderem anhand von Konzepten der Intertextualität, Remix Culture und partizipativen Narration.

Dabei entwickeln wir innerhalb des Themas vertiefende theoretische Kenntnisse und konkrete Forschungsfragen, die dann in ein entsprechendes Methodendesign überführt werden. Im Anschluss werden in kleineren Gruppen selbstständige Projektstudien durchgeführt, ein passender Datensatz erhoben und ausgewertet. Abschluss des Seminars bildet der Forschungsbericht, der ebenfalls in Gruppenarbeit erstellt wird.

Je nach Ergebnis und Angebot besteht die Möglichkeit, dass Sie Ihre Ergebnisse auf Fachtagungen vorstellen und/oder in Fachjournals veröffentlichen.

Ziel dieses Seminars ist es, eine Rezeptionsstudie im Bereich der digitalen Medienkultur zu konzipieren, durchzuführen und einen Forschungsbericht zu verfassen. Das Seminar vermittelt vertiefende Kenntnisse der digitalen Medienkultur insbesondere im Bereich der user-generated Online Formate und deren Rezeption. Durch selbständige Projektarbeit entwickeln die Studierenden die Fähigkeit wissenschaftlich relevante Fragestellungen zu entwickeln und diese in einer empirischen Studie zu operationalisieren. Grundlegende Methodenkenntnisse werden durch die praktische Anwendung in der Projektarbeit vertieft und digitale Medien und deren Anwendung und Rezeption werden wissenschaftlich reflektiert und in ihrer gesellschaftlichen Relevanz verortet.