Forschungsseminar „Prekarität im europäischen Spiel- und Dokumentarfilm“

Elisa Cuter, Dr. Guido Kirsten, Hanna Prenzel

In diesem Forschungsseminar werden wir die im vorigen Semester behandelten Theorien und Debatten zu Prekarisierung und Prekarität anhand von Texten und Filmen vertiefen. Dabei beziehen wir uns vorrangig auf drei Themenkomplexe und damit einhergehende Perspektivierungen der Problematik: 1. die arbeitssoziologische Perspektive, welche die Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen in den Blick rückt (Flexibilisierung, Befristungen, neue Ausbeutungsverhältnisse in der Gig Economy und anderen Bereichen); 2. die erfahrungsorientierte Perspektive, welche das subjektive Erleben einer vermeintlich selbstgewählten Prekarisierung im Kontext kognitiver und kreativer Arbeit fokussiert (Überidentifizierung mit der eigenen Arbeit in der Kreativwirtschaft und akademischer Forschung, Individualisierung, Selbstdisziplinierung unter prekären Bedingungen und in intransparenten Konkurrenzverhältnissen); 3. die Perspektive sozialer Bewegungen, welche seit Anfang der 2000er-Jahre Prekarität ins Zentrum des politischen Kampfes rückt (EuroMayDay, Precarias a la deriva, Produktivität des kollektiven Erlebens von Prekarisierung, Intersektionalität). Wir fragen in dem Forschungsseminar danach, wie diese drei miteinander zusammenhängenden Facetten von Prekarisierung in Filmen reflektiert werden, welche spezifischen Zugänge zu diesen Themen die Filme anbieten, wie die Protagonist*innen gezeichnet werden und welche Widerstandsformen in prekären Verhältnissen (wie Frauen*streiks) sich durch filmhistorische Beispiele kontextualisieren lassen. Des Weiteren werden wir in diesem Seminar in den Themenkomplex „Klassismus und Klasse“ einzuführen. Ziel des Seminars ist es, mit den Studierenden Themen und Fragestellungen für eigene Forschungsarbeiten zu entwickeln. Von Beginn an werden die Studierenden ermutigt, eigene Vorschläge für Filme und Themen einzubringen, die dann gemeinsam erörtert werden können und in eigenständigen Forschungsarbeiten münden sollen.

Termin: MO, 15:15–18:45 

7 Seminar-Termine: 26.10., 09.11., 23.11., 7.12.2020, 11.01., 25.01., 08.02.2021

Sie bekommen einen Überblick über die wichtigsten Methoden und ihre Anwendung innerhalb der Medienwissenschaft: qualitative und quantitative Methoden der Empirischen Sozialforschung, offline und online. Wir führen gemeinsam eine Forschungseinheit durch.

Anforderungen für den Schein: regelmäßige und aktive Teilnahme sowie Übernahme eines eigenverantwortlichen Teils (Präsentation einer Literaturrecherche oder adäquate Leistung bei einer Übung). Es erfolgt keine Benotung.

Es ist möglich, eine Hausarbeit in diesem Seminar zu schreiben. Das Thema kann z.B. die Überprüfung einer These mithilfe einer Methode aus dem Seminar sein oder die Gegenüberstellung zweier Methoden für ein Forschungsdesign. Die Hausarbeit wird benotet.

Der Kurs geht über elf Veranstaltungen.

Prof. Dr. Lothar Mikos, mittwochs 13:00 Uhr - 15:00 Uhr


Für einen benoteten Schein ist die Übernahme einer Präsentation (mit Thesenpapier) erforderlich (2 Leistungspunkte). Es besteht auch die Möglichkeit in diesem Seminar für das Modul 2 Medientheorie eine Seminararbeit zu verfassen (4 Leistungspunkte).


Unter der "Aneignung" von Medien versteht man das "Sich-zu-Eigen-machen" von Medien oder Medieninhalten, also deutlich mehr als die Rezeption.
Anhand von Fallbeispielen wird untersucht, wie sich digitale Medien hier von klassischen Medien unterscheiden und welche spezifischen Mechanismen ihnen zugrunde liegen. Über die Nutzung hinaus blicken wir dabei auch auf die medienökonomischen Aspekte der Angebotsseite.